Tobias Lagenstein (* 28. April 1980; † 28. Mai 2011 in Taloqan, Afghanistan) war ein Soldat der Bundeswehr, zuletzt im Dienstrang eines Hauptfeldwebels.
Lagenstein hatte sich als 20-Jähriger entschieden, zur Bundeswehr zu gehen. Er versah seinen Dienst zuerst bei der Fallschirmjägertruppe, dann bei den Feldjägern. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Personenschützer. Lagenstein war der erste Feldjäger der Bundeswehr, der im Einsatz fiel.
Der Kampf nach dem Kampf
Deutsche Soldaten, die in Afghanistan im Einsatz waren, nahmen sich das Leben Die Bundeswehr schweigt und erfasst längst nicht alle Fälle – das gefährdet auch die Familien der Rückkehrer.
Wenn sie aus dem Auslandseinsatz heimkehren, sind sie kaputte Krieger: Viele Bundeswehrsoldaten erkranken an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Häufig folgt der soziale Abstieg und oft stehen sie dann allein da.
Weggesprengte Arme, blutende Wunden, schreiende Menschen. Soldaten sammeln bei ihren Auslandseinsätzen grausame Erlebnisse. Die Bilder davon haben Soldaten oft auch Jahre später noch im Kopf. Viele, die so etwas erleben mussten, leiden dann an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) – oft folgt dann ein Abwärtsstrudel.
Mehr Tote durch Selbstmord als im Einsatz
Krank durch den Einsatz und keine Krankenversicherung – immerhin hat die mögliche neue Bundesregierung jetzt das Problem erkannt und angekündigt, noch in diesem Jahr Gesetzesänderungen auf den Weg zu bringen, um „… bessere soziale Absicherung von Bundeswehrangehörigen, insbesondere auch beim Zugang zur Gesetzlichen Krankenversicherung nach Ende der Dienstzeit von Soldatinnen und Soldaten auf Zeit zu erreichen und dadurch Versorgungslücken zu schließen…“, heißt es.